Im Bereich Daten ist das ICWRGC mit der Koordination des Globalen Terrestrischen Netzwerks – Hydrologie (GTN-H) sowie des GEMS/Water Datenzentrums (GWDC) beauftragt. Das GEMS/Water Datenzentrum (GWDC) ist seit 2014 am ICWRGC angesiedelt und betreibt im Rahmen des GEMS/Water Programms des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) die Globale Süßwasserqualitätsdatenbank GEMStat. Das Mandat zur Koordination und Entwicklung des Globalen Terrestrischen Netzwerks – Hydrologie (GTN-H) wurde uns im Jahr 2017 von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) übertragen.
Beide Aktivitäten liefern einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Das Internationale Bodenfeuchtenetzwerk (ISMN) wird als weiteres Datenzentrum demnächst am ICWRGC angesiedelt. Dieses wurde mit Forschungsmitteln der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) an der TU Wien erfolgreich entwickelt und befindet sich derzeit im Transfer. Diese Konzentration globaler hydrologischer Datenexpertise wird in Deutschland mit dem Weltdatenzentrum Abfluss (GRDC) an der BfG und dem globalen Niederschlags- und Klimatologiezentrum (GPCC) am DWD ergänzt.
Das Globale Terrestrische Netzwerk – Hydrologie
Das 2001 gegründete Globale Terrestrische Netzwerk – Hydrologie (GTN-H) ist ein föderales Netzwerk von Datenportalen, die auf globaler Ebene wasserbezogene terrestrische Beobachtungsdaten zur Verfügung stellen. Ziel des GTN-H ist die Verknüpfung dieser Daten zur Unterstützung wissenschaftlichen Fortschritts und operationeller Anwendungen im Hinblick auf Klimavariabilität und -änderung sowie Bewertung und Bewirtschaftung von Wasserressourcen.
Das GTN-H ist ein Gemeinschaftsprojekt der World Meteorological Organization und des Global Climate Observing System (GCOS). GTN-H unterstützt zudem die Group on Earth Observations / Integrated Global Water Cycle Observations Community of Practice (GEO/IGWCO-CoP) mit den Beobachtungen und Erkenntnissen aus den verschiedenen Datenzentren.
Durch sein Netzwerk aus kooperierenden globalen Datenportalen bietet GTN-H einen erstklassigen Zugang zu Daten und Informationen, unter anderem zu Abfluss, Seen und Reservoirs, Niederschlag, Grundwasser, Bodenfeuchte und Wasserqualität oder den Gehalt an Wasserstoff- und Sauerstoffisotopen in Flüssen und Niederschlag.
Das GTN-H unterstützt die Entwicklung integrierter Datenprodukte, um den Wert unterschiedlicher Daten durch Kombination zu steigern und Lösungen für komplexe wissenschaftliche und anwendungstechnische Produkte zu ermöglichen.
GTN-H unterstützt damit die Generierung von Datensätzen aus Essentiellen Klima- und Essentiellen Wasservariablen, für:
- Forschung auf dem Gebiet des globalen und regionalen Klimawandels,
- Umweltmonitoring,
- Hydrologie und Wasserressourcenmanagement
GTN-H unterstützt aktuelle sowie neu entstehende Technologien und Standards, Best Practices und verfügbare Infrastruktur und entwickelt globale und regionale Datenprodukte.
Eine Liste der Mitglieder des GTN-H-Netzwerks ist hier zu finden:
GEMS/Water Datenzentrum
Das Global Environment Monitoring System for Freshwater (GEMS/Water) des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) wurde 1978 als globales Netzwerk für Wasserqualitätsmonitoring gegründet. Das GEMS/Water Datenzentrum (Koblenz/Deutschland) bildet heute mit der UNEP Global Environment Monitoring Unit (Nairobi/Kenia) und dem GEMS/Water Capacity Development Centre (Cork/Irland), die Hauptelemente von GEMS/Water.
Zu den Kernzielen des Programms gehören die Sammlung von Wasserqualitätsmessdaten der VN-Mitgliedsstaaten sowie die Kapazitätsentwicklung in Mitgliedsländern. Zudem ist GEMS/Water mit der Entwicklung des Indikators 6.3.2 für Wasserqualität beauftragt und unterstützt damit direkt die Erreichung des Ziels „Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen für alle“.
Die von Ländern und Organisationen auf freiwilliger Basis bereitgestellten Oberflächen- und Grundwasserdaten werden über das GEMStat Informationssystem zur Verfügung gestellt, welches durch das GEMS/Water Datenzentrum betrieben wird. Die in GEMStat verfügbaren Wasserqualitätsdaten können unter anderem für Zustandsbeurteilungen, politische Entscheidungsprozesse, Forschungszwecke oder im Rahmen von Ausbildungs- und Trainingsprogrammen genutzt werden.
Alle in GEMStat verfügbaren Wasserqualitätsdaten sowie Datenprodukte können über die Homepage des GEMS/Water Datenzentrums abgerufen werden:
Einen interaktiven Einblick über die Ziele, einzelnen Aspekte und laufenden Aktivitäten von GEMS/Water stellt zudem die folgende Story Map bereit:
International Soil Moisture Network (ISMN)
ISMN wurde 2009 durch eine gemeinsame Initiative der Gemeinschaften aus den Bereichen Globales Klima, Hydrologie und Satellitenbeobachtungen (GEWEX, GCOS, CEOS, GEO, GTN-H) ins Leben gerufen sowie mit der Unterstützung der Europäischen Weltraumorganisation ESA (European Space Agency). Es wurde als Referenzdatenbank für Forschungs- und wissenschaftliche Anwendungen gegründet sowie zur Unterstützung der integrativen Beobachtung des Wasserkreislaufs der Erde.
Die Technische Universität Wien war seit 2009 für Implementierung und Betrieb von ISMN zuständig. Jedoch hat sich das Bundesministerium für Digitales und Verkehr verpflichtet, das Netzwerk dauerhaft zu finanzieren. Daher tragen ICWRGC und die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) gemeinsam die Zuständigkeit für Organisation und Betrieb von ISMN.
Das bestehende Datenzentrum gewährt freien Zugang zu langfristigen, harmonisierten und qualitätskontrollierten in-situ Bodenfeuchtebeobachtungen, von der oberflächennahen bis zur tiefen Wurzelzone. Die Beobachtungen werden von etwa 3000 Standorten gesammelt, die zu verschiedenen Netzwerken gehören, die ISMN auf freiwilliger Basis Daten liefern. Andere relevante hydro-meteorologische Variablen wie Niederschlag und Temperatur sind auch in der Datenbank hinterlegt. Die Dienstleistungen von ISMN haben wesentlich zur Validierung und Verbesserung von globalen Satelliten-Bodenfeuchte-Produkten und Landoberflächenmodellen beigetragen.
Zugang zu allen Datensätzen finden Sie hier: