Klimawandel in der MENA-Region (Middle East and North Africa) und dessen Folgen für gefährdete Bevölkerungsgruppen – 2017
Im Peer-Review-Verfahren synthetisierte Literatur und eigene Modellierungsarbeit verdeutlicht, dass die MENA-Region jetzt und in Zukunft stark von Klimawandelfolgen betroffen sein wird. Die Landwirtschaft, zu 70% Regenfeldbau, ist besonders stark durch das sich ändernde Klima gefährdet. Die Folgen sind besonders kritisch aufgrund des großen Beitrags des Agrarsektors zu Beschäftigung und Volkswirtschaften. Eine Klimaerwärmung von 2°C wird schwerwiegende Auswirkungen haben, da z.B. der Jahreswasserabfluss nach Prognosen um weitere 15-45% (75% bei einer Erwärmung von 4°C) sinken soll. Gleichzeitig sollen außergewöhnliche Hitzeextreme sich auf etwa ein Drittel der Landfläche auswirken. Dadurch werden sich verschlechternde Lebensbedingungen im ländlichen Raum, zusammen mit dem Rückgang der landwirtschaftlichen Produktivität, weiterhin zu wachsenden Migrationsströmen führen und – in aller Wahrscheinlichkeit – zu sozialer Unruhe und politischer Instabilität.