Im Dezember 2018 ist eine Broschüre der MedECC Initiative mit Informationen über den Klimawandel im Mittelmeerraum und dessen Einfluss auf Wasser, Ernährungssicherheit, Ökosysteme, menschliche Sicherheit und Gesundheit erschienen.
Zusammenfassung der Broschüre:
- KLIMAWANDEL: Die Jahresdurchschnittstemperaturen sind jetzt etwa 1,5°C höher als im vorindustriellen Zeitalter und liegen somit deutlich über den aktuellen globalen Klimaerwärmungstrends (+1,1°C). Ohne zusätzliche Gegensteuerungsmaßnahmen wird der regionale Temperaturanstieg 2040 2,2°C betragen, 2100 in einigen Regionen möglicherweise sogar 3,8°C. Die Sommerniederschläge werden in verschiedenen Regionen um 10% auf 30% sinken. Hitzewellen, Dürren, Hochwasser und Brände werden an Häufigkeit zunehmen. Die Meereswasseroberflächentemperatur ist vor kurzem um 0,4% pro Jahrzehnt gestiegen. Die Vorhersagen für 2100 schwanken im Mittel zwischen +1, 8°C und +3,5°C im Vergleich zum Zeitraum zwischen 1961 und 1990. In den letzten Jahrzehnten ist der Meeresspiegel um ca. 3 mm pro Jahr angestiegen. In Bezug auf das globale Mittel des Meeresspiegelanstiegs in der Zukunft gibt es große Unsicherheiten (der Anstieg des globalen Meeresspiegelmittels wird auf einen Wert von 52 bis 190 cm bis 2100 geschätzt). Die Versauerung des Meerwassers schreitet voran.
- ERNÄHRUNGSSICHERHEIT: Der Nahrungsbedarf steigt, während die Erträge aus Ackerbau, Fischfang und Viehzucht sowie die Erntequalität zurückgehen. Der phänologische Zyklus wird kürzer. Regionale Ungleichgewichte bei der Ernährungssicherheit und der Abhängigkeit von Lebensmittelimporten nehmen zu.
- WASSERRESOURCEN: Die Wasserressourcen im Mittelmeerraum sind ungleichmäßig verteilt. Qualität und Quantität von Süßwasserressourcen nehmen ab, während der Bedarf für landwirtschaftliche Nutzung und Tourismus zunimmt, was zu Konflikten zwischen den verschiedenen Nutzungsarten führt. Hochwasser- und Dürregefahren steigen an.
- ÖKOSYSTEME: Die Ökosysteme werden durch die Folgen von Klimawandel, Landnutzungsänderungen, Verschmutzung und Übernutzung beeinträchtigt. Trockenheit schreitet voran und die Produktivität schwindet. Sinkende Wasserspiegel beeinträchtigen Feuchtgebiete und Süßwasser-Ökosysteme. Die geographische Verteilung terrestrischer und mariner Spezies verändert sich. Gleichzeitig nimmt die Anzahl nichtheimischer Meerestiere (insbesondere der Arten aus dem Roten Meer) zu. Fälle von Massensterben finden vor allem in korallogenen Habitaten infolge hoher Wassertemperaturen statt. Die Versauerung der Meere hat negative Folgen für Kalkschalen und –Skelette
- MENSCHLICHE SICHERHEIT: Gefahren, denen Küstengebiete ausgesetzt sind, entstehen infolge steigender Meeresspiegel, Sturmfluten, Überschwemmungen und lokaler Landabsenkungen. Menschen, die am Waldrand leben, sind mit einem steigenden Brandrisiko konfrontiert. Soziale Konflikte können durch Dürren noch verschärft werden. Begrenzte Ressourcen und Konflikte können gewaltige Migrationsbewegungen auslösen. Mittelmeerländer im Süden und Osten sind häufig anfälliger.
- MENSCHLICHE GESUNDHEIT: Hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle werden häufiger, insbesondere in den Städten (durch städtische Hitzeinseln verursacht). Der Klimawandel beeinflusst die Entstehung von übertragbaren und wasserbedingten Krankheiten. Luft-, Boden- und Wasserqualität verschlechtern sich. Pollenallergien sind auf dem Vormarsch. Sanitäre Bedingungen können sich aufgrund der gesellschaftlichen und politischen Situation verschlechtern.
Download der Broschüre:
Forschungsarbeit “Climate change and interconnected risks to sustainable development in the Mediterranean”:
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