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Jahressitzung des Deutschen Nationalkomitees für die VN-Wasserprogramme UNESCO-IHP und WMO-HWRP

Das Deutsche Nationalkomitee für die VN-Wasserprogramme des UNESCO-IHP (Zwischenstaatliches Wasserprogramm) und des Hydrology and Water Resources Programm der WMO (WMO-HWRP) tagte am 01.10.2025 in Koblenz an der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Geleitet wurde die Sitzung durch das Auswärtige Amt, erstmals unter Vorsitz von Holger Klitzing, neuer Referatsleiter Klima & Sicherheit, Umwelt- und Wasserdiplomatie. Unterstützt wurde er durch Stephan Dietrich, stellvertretender Direktor des geschäftsführenden Sekretariats des Nationalkomitees und des ICWRGC. An dem Treffen nahmen 20 Mitglieder aus Ministerien, der LAWA, Ressortforschungseinrichtungen und dem akademischen Sektor teil, inklusive des Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirates, Professor Lars Ribbe.

Gruppenfoto des Nationalkomitees auf der Aussentreppe der BfG

Der Fokus der Sitzung lag auf den beiden Themen „Vernetzung zur Förderung der Kohärenz von Forschung bis hin zur Operationalisierung” sowie „Austausch von Wasserdaten und Informationen”. Der letztgenannte Punkt wurde auch im diesjährigen WMO-Bericht zum Status der globalen Wasserressourcen hervorgehoben. Deutsche Expertinnen und Experten trugen zu diesem Bericht bei, in dem die vier globalen Datenzentren in Deutschland (GWDC, ISMN, GRDC und GPCC) sowie die hydrologische wissenschaftliche Gemeinschaft zentrale Beiträge zum Monitoring lieferten, um mit Hilfe von in situ- und Fernerkundungsdaten, sowie Computermodellen, die globalen Wasserressourcen systematisch zu beobachten und Veränderungen besser zu verstehen. Dabei verdeutlichte das ICWRGC seine Rolle bei der Umsetzung der „UN System-wide Strategy for Water Sanitation”, da es insbesondere im Bereich der Wasserbeobachtung eng mit UNESCO, WMO und UNEP zusammenarbeitet. Ein weiteres wichtiges Thema war der Austausch über das Engagement des NK im Rahmen der UN-Wasserkonferenz 2026.

Das NK hat auf seiner diesjährigen Sitzung folgende Schwerpunkte für 2026 beschlossen:

  • Das ICWRGC soll für den kommenden 2-Jahreszyklus innerhalb des UNESCO IHP (2026/27) das Sekretariat für die UNESCO Internationale Initiative für die Wasserqualität (IIWQ) übernehmen. Als Ziel für diesen Zeitraum hat sich das ICWRGC insbesondere die komplementäre Nutzung von in situ- und Fernerkundungsdaten gesetzt. Dazu sollen auch die internationalen hydrologischen und geowissenschaftlichen Vereinigungen gezielter eingebunden werden.
  • Durchführung eines internationalen Datenworkshops am ICWRGC und der BfG im Juni 2026, als Beitrag zum Output 3.3 der UNESCO-IHP IX-Strategie und zum WMO „Plan of Action for Hydrology“.
  • Unterstützung von Auftaktforschungsaktivitäten im Bereich Gletscherhydrologie als Beitrag zur UN „Decade of Action for Cryospheric Sciences (2025-2034)“.
  • Förderung einer Summer School für Globale Hydrologische Modellierung an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz.

Ferner unterstützt das Nationalkomitee die Prüfung mittelfristiger Entwicklungsperspektiven des ICWRGC und hat das ICWRGC gebeten, mögliche Optionen im Rahmen der anstehenden Evaluierung zu spezifizieren und für die weitere Entscheidungsfindung aufzubereiten. Ein wesentlicher Ansatzpunkt könnte hierbei die Aufwertung der Datenprodukte der Globalen Datenzentren durch die Integration globaler Modelle sein.

Das Nationalkomitee hat darüber hinaus die Fortführung der Arbeiten zur Entwicklung eines Rahmens zur verstärkten Koordination internationaler Wasseraktivitäten beschlossen. Im besonderen Fokus stehen dabei die Präzisierung und Weiterentwicklung der deutschen Beiträge im Bereich Daten- und Wissensmanagement für ein nachhaltiges Wassermanagement. Zur Förderung von Innovationen ist eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der German Water Partnership ein wichtiger Baustein. Das Nationalkomitee hat den Wissenschaftlichen Beirat (WB) sowie das ICWRGC beauftragt, hierzu ein Konzept zu erarbeiten und dieses zur kommenden Sitzung vorzustellen.