Der Einfluss extremer Dürren nimmt zu. Weltweit leiden jedes Jahr ca. 55 Millionen Menschen an ihren Folgen. Insgesamt sind sogar 40 % der Weltbevölkerung (ca. 3,2 Milliarden Menschen) in unterschiedlicher Weise von Wasserknappheit betroffen. Man erwartet, dass bis 2030 Dürren zur Flucht von bis zu 700 Millionen Menschen führen könnten. Um das öffentliche Bewusstsein für die internationalen Bestrebungen zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürren zu fördern, wird der Welttag jedes Jahr am 17. Juni begangen. Er wurde 1994 in Ergänzung zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung beschlossen. Dessen Ziel ist die Vermeidung von Wüstenbildung und Landdegradation und die Reduzierung des Einflusses von Dürren auf gefährdete Bevölkerungsgruppen.
Das ICWRGC leistet in seinen Aktivitäten zu den UN-Wasserprogrammen verschiedene Beiträge zur Erforschung von Trockenheit und Dürren:
GTN-H: Unter dem Motto „From Data to Knowledge“ bietet die Zusammenarbeit der Datenzentren des Globalen Terrestrischen Netzwerks – Hydrologie (u.a. Niederschlag, Abfluss, Bodenfeuchte, Wasserqualität) historische Beobachtungen des Wasserkreislaufs und damit zusammenhängender Extreme. Damit liefern sie wichtige Hintergrundinformationen zu meteorologischen, hydrologischen, Bodenfeuchte- und Grundwasserdürren (Ansprechpartner: Dr. S. Dietrich, GTN-H Koordinator).
EURO-FRIEND: In der Regionalgruppe der UNESCO-IHP Leitinitiative FRIEND-Water trägt insbesondere die Niedrigwasser- und Dürregruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Stahl aktiv zum wissenschaftlichen Verständnis von Dürren bei (Ansprechpartner: Dr. S. Dietrich, EURO-FRIEND Co-Chair).
CO-MICC: Das Projekt untersucht süßwasserbezogene Bedrohungen durch den Klimawandel anhand von Klimavorhersageprojektionen und ihren Unsicherheiten. Ein Datenportal und methodisches Handbuch sollen die Nutzer über die Möglichkeiten der besten Nutzung ihrer Daten informieren (Ansprechpartnerin: D. Caceres).
MedECC: Im Kapitel Wasser ihres ersten Zustandsberichts zeigt die Initiative, dass das Dürrerisiko im Mittelmeerraum durch den Klimawandel sehr vermutlich ansteigen wird. Dabei wird das Risiko insbesondere während der Sommermonate deutlich ansteigen und neben Niedrigwasserereignissen unter anderem auch die Grundwasserneubildung beeinflussen (Ansprechpartnerin: Dr. M. Fader, Koordinatorin der MedECC Wassergruppe und Mitglied im Steuerungskomitee).
Zudem unterstützt das ICWRGC weitere Initiativen im Bereich Dürre:
- Entwicklung einer UNESCO Publikation „Good practices in flood and drought risk management“ im Kontext des Projektes “Enhancing climate services for improved water resources management in vulnerable regions to climate change: case studies from Africa and Latin America and the Caribbean” (CliMWaR)
- Mitarbeit zum WMO Aktionsplan für Hydrologie im Bereich „Droughts and Support to Food Security Agenda“
- Organisation der Workshop-Reihe „Improving Urban Water Management in Western and Central Asia, Essential Quality Assured Data and Information for Integrated Urban Water Management“ in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Zentrum für urbanes Wassermanagement (RCUWM, Teheran) und 14 Staaten in der Region (2021-2024)
- Entwicklung und Durchführung eines Doktorandenprogramms in Zusammenarbeit mit der Universität Windhoek, Namibia (2021-2024) im Rahmen der Wissenschaftsinitiative für Klimawandel und alternative Landnutzung im südlichen Afrika (SASSCAL).
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