Frau Dr. Fader, stellvertretende Direktorin des ICWRGC, wurde im Rahmen eines Artikels über knapper werdende Wasserressourcen interviewt. Sie erörterte mögliche Ursachen hierfür wie den Klimawandel und dessen Folgen wie zunehmende Extremwetterereignisse, Dürren, abnehmende Niederschläge und häufigeren Starkregen, der vom Boden nicht aufgenommen werden kann. Weitere Gründe für Wasserknappheit sind die Zunahme von Landwirtschaft und Tourismus, die einen intensiven Wasserverbrauch erfordern und das in ohnehin trockenen Regionen. Hierdurch wird zu viel Grundwasser verbraucht.
Ein weiteres Problem, das Marianela Fader ansprach, ist die Belastung des Grundwassers mit Düngemitteln, auch in Deutschland. Seit Jahren verletzt Deutschland, wie andere EU-Staaten auch, den Grenzwert der Grundwasserbelastung mit Nitrat.
Ursächlich für die weltweite Wasserknappheit ist ferner die Zunahme der Weltbevölkerung, verbunden mit einer Übernutzung der Grundwasserressourcen durch extensive Landwirtschaft. Dr. Fader erklärt im weiteren Verlauf des Interviews den Wasserfußabdruck von Produkten (die Menge Wasser, die zur Herstellung von Gütern erforderlich ist) und unterbreitet Vorschläge zum Einsparen von Wasser. Zum Beispiel den vollständigen Verzicht auf Produkte, zu deren Herstellung viel Wasser benötigt wird oder die Einschränkung des Konsums. Dr. Fader erklärt, dass die Anpassung der Wassernutzung an den Klimawandel erforderlich ist, einhergehend mit Klimaschutz durch nachhaltiges Wassermanagement, z.B. dem Einsatz von Brauchwasser statt Trinkwasser in Industrie und Landwirtschaft.
„Frauen und Wasser“ ist ein weiteres wichtiges Thema des Interviews. Die Wasserknappheit hat besonders schlimme Folgen für Mädchen und Frauen. Im subsaharischen Afrika laufen Mädchen und Frauen oft stundenlang, um Wasser zu holen. Auch in Lateinamerika und Asien sind Mädchen und Frauen von mangelndem Zugang zu Trinkwasser und mangelnder Hygiene betroffen. „Wer stundenlang zu einem Brunnen laufen muss, kann nicht zur Schule gehen“ sagt Marianela Fader. „Und schlechtes Wasser verursacht gesundheitliche Probleme. Damit ist die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen und Mädchen gefährdet und die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wird gefördert“.
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